Energiewende retten – „Rückenwind für Bayern“:

Ein breites Bündnis pro Windkraft sucht weitere Unterstützer

Der Energie- und Solarverein Pfaffenhofen (ESV) unterstützt gemeinsam mit dem Arbeits­kreis Energie im Bund Naturschutz des Landkreises die Kampagne „Rückenwind für Bayern“ und ruft interessierte Bürger auf, den entsprechenden Appell (www.rueckenwind-bayern.de) zu unterzeichnen. Im Bündnis „Rückenwind für Bayern“ engagieren sich vor allem Bürgerinnen und Bürger, die in Genossenschaften, Verbänden, Initiativen und Unternehmen gemeinsam die Energiewende in Bayern umsetzen wollen. Sie sehen dieses Ziel durch den aktuellen Vorstoß von Ministerpräsident Seehofer vor dem Aus.

Erst Ende Juli sind ca. 300 Windkraftgegner mit folgenden Parolen durch München gezogen:

„Der Atomausstieg ist ein populistischer Schnellschuss gewesen!“ und „Der Atomausstieg führt langfristig zu steigenden Strompreisen, einem Verlust des Wohlstands und einer „schleichenden Deindustrialisierung“ Deutschlands“.

Nun haben auch die Befürworter von Windenergie eine Aktion gestartet: Über 200.000 Menschen stehen bereits hinter der Online-Kampagne „Rückenwind für Bayern“ und fordern den geplanten Ausbau der Windenergie in Bayern fortzusetzen, um unabhängig von Kohle- und Atomenergie zu werden. Nur so sind die Ziele der Bayerischen Staatsregierung einer umweltverträglichen Energieversorgung und dem damit verbundenen Klimaschutz durch Verringerung des CO2-Ausstoßes zu verwirklichen. Über 5.000 Bürger sind dem Appell bisher auch durch ihre online-Unterschrift nachgekommen. Schließen Sie sich an!

Ausgelöst wurde diese Kampagne durch den Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) im Bundesrat: Die Entfernung von Windenergieanlagen zu Siedlungen soll demnach zukünftig das Zehnfache der Anla­genhöhe betragen. Moderne Windanlagen mit sinnvollem Windenergieertrag in Bayern haben eine Nabenhöhe von ca. 140 m, und damit eine Gesamthöhe von ca. 200 m. Eine Regelung vom 10fachen der Anlagenhöhe würde daher einen Abstand von über 2.000 m ergeben. Die Folge wäre: Weniger als 0,1 Prozent der bayerischen Landesfläche stünden dann noch für die Nutzung der Windenergie zur Verfügung.

Der Ausbau der Windkraft in Bayern käme da­mit zum Erliegen, die Energiewende aus Bürgerhandwäre blockiert, Atomausstieg und Klimaschutz wären in Frage gestellt. Das wollen wir verhindern!

Dabei war Bayern bisher Vorreiter auf dem Weg zur Energiewende in Deutschland: Nach den 2011 beschlossenen Energiezielen der Bayerischen Staatsregierung soll spätestens 2021 die Hälfte des bayerischen Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden. 6 – 10 % des Stromverbrauches sollten nach dem bayerischen Energiekonzept aus Windenergie kommen.  Dafür müssen rund 1500 neue Anlagen in Bayern gebaut werden.

Mit der beabsichtigten Abstandsregelung für Windkraftanlagen von 2.000 m vollzieht Seehofer eine Kehrtwende, weg von den regenerativen Energien zurück zu Atom und Kohle. „Wer immer noch meint Atom, Kohle und Öl sind besser und günstiger, der sollte sich mal die Atom­gefahren, das Endlagerproblem, die Klimaveränderung durch den Ausstoß von Kohlendioxid und nicht zuletzt die Preissteigung der letzten Jahre anschauen“, sagt Siegfried Ebner vom Arbeitskreis Ener­gie im Bund Naturschutz des Landkreises.  „Mittlerweile gehen jährlich über 100 Mrd. Euro wegen Energieimporte ins Ausland, das sind mehr als 1.200 Euro pro Jahr und Bürger / Bürgerin in Deutsch­land“, so Ebner weiter.

Beim Energie- und Solarverein (ESV) sieht man den Vorstoß Seehofers ähnlich katastrophal: „Bayern wollte sich für den dezentralen Ausbau der Energiewende in Deutschland einsetzen. Die 2011 beschlossenen Energieziele für 2021 mit ca. 17% Wasserkraft, ca. 10% Bioenergie und ca. 16% Photovoltaik sahen auch ca. 6 – 10 % Windenergie vor. Mit dem „Windenergieerlass“ von 2011 hat die Staatsregierung dafür auch die entsprechenden Planungsgrundlagen geschaffen“, erläutert der ESV-Vorstand Dr. Helmut Muthig.

Wir brauchen den Strom aus Windenergieanlagen hier in Bayern und müssen damit auch die Flächen für die Windräder bereitstellen. „Wir haben uns dafür eingesetzt, dass für die Ausweisung von ausreichenden Vorrangsflächen für Windenergieanlagen der Abstand zur nächsten Siedlung das entscheidende Kriterium ist, schließlich ist Bayern ein besiedelter Kulturraum und liegt nicht „off-shore“. Und selbstverständlich sind wir dafür, dass die Bewohner der betroffenen Siedlungen nicht beeinträchtigt werden. Das alles ist in der Abstandsregelung bei der Flächennutzungsplanung gewährleistet, die vom Energie- und Solarverein Pfaffenhofen eingefordert wurde, und jetzt von den Kommunen umgesetzt wird“, erklärt der 1. Vorsitzende des ESV, Andreas Herschmann, weiter.

Bei den nun geforderten Abständen von 2.000 m von Siedlungen wären im Landkreis Pfaffenhofen überhaupt keine und in Bayern so gut wie keine Vorranggebiete für Windenergie mehr möglich. Der Ausbau der Windenergie in Bayern und damit die kaum 2 Jahre alte Energiewende wären damit blockiert und zu Ende. Die Kosten für laufende Planungen wie z.B. für den gemeinsamen Flächennutzungsplan oder für Windenergieanlagen wären verschwendet.

Eine Abstandsregelung von 2.000m würde auch eine Versorgung mit teurem off-shore-Windstrom aus Nord- und Ostsee und eine Abhängigkeit Bayerns vom Braunkohlestrom aus Norddeutschland zur Folge haben und damit den Ausstieg aus dem Atomausstieg einleiten.

Der Energie- und Solarverein Pfaffenhofen hat im letzten Jahr die Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen gegründet um gemeinsam mit den Menschen vor Ort die Energiewende voranzutreiben und sie auch am finanziellen Gewinn zu beteiligen. „Die Chance auf eine regionale, dezentrale Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien, bei größtmöglicher regionaler Wertschöpfung, dürfen wir uns nicht nehmen lassen“ so ESV-Vorstand Markus Käser.

Deshalb unterstützen Sie noch heute den „Pro Windkraft“-Appell der Kampagne „Rückenwind für Bayern“ www.rueckenwind-bayern.de

-  für den Fortbestand der bisherigen Abstandsregelung,
-  für eine zukunftsfähige Energieversorgung auf der Basis dezentraler und Erneuerbarer Energien,
-  für die Einhaltung und Verwirklichung der selbstgesetzten bayerischen Energieziele und damit
-  für den Klimaschutz.

Denn:   SONNE UND WIND SCHICKEN UNS KEINE RECHNUNG UND ERZEUGEN KEIN CO2!

Und weil wir als Energie- und Solarverein die Bürgerbeteiligung fördern und deshalb auch die Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm e.G. gegründet haben, bitten wir Sie auch die Charta für eine Bürgerenergiewende zu unterzeichnen!

http://www.die-buergerenergiewende.de/charta/

 Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

 

Energie- und Solarverein                                                           Bund Naturschutz

1. Vorsitzender                                                                          Arbeitskreis Energie

Andreas Herschmann                                                               Siegfried Ebner

http://www.esv-paf.de/                                                        http://www.pfaffenhofen.bund-naturschutz.de/